Zur aktuellen Lage in Zeiten von Corona
Liebe Kunden,
aktuell machen unser Land und die ganze Welt eine schwierige Zeit durch. Die nächsten Wochen werden sicher nicht ganz einfach und ich wünsche allen gute Nerven und vor allem gute Gesundheit!
Bitte haltet euch an die offiziellen Maßnahmen, damit wir die Krise mit möglichst geringen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden überwinden können!
Auch wir als kleines Unternehmen, im Einzelhandel und in der Freizeitbranche tätig, und noch dazu stark saisonabhängig, sind von der Krise massiv betroffen. Aus diesem Grund wende ich mich heute direkt an Euch als unsere Kunden und solche, die es hoffentlich noch werden. Ich möchte Euch gerne am Beispiel meines Geschäfts kurz erklären, was die Krise für uns als Einzelhändler, aber auch für andere Branchen bedeutet und warum das Kaufverhalten der Menschen in den nächsten Wochen entscheidend sein wird. Um positiv zu bleiben, möchte ich abschließend einen kleinen Ausblick geben, was mir für die nähere Zukunft etwas Hoffnung gibt.
Zunächst möchte ich mich bei allen bedanken, vor allem unseren Stammkunden, die es mir ermöglicht haben, auch einiger Kritiker und Schwarzmaler zum Trotz, mein Geschäft über die letzten 5 Jahre aufzubauen, wachsen zu lassen und als etablierte Größe in der SUP Szene über regionale Grenzen hinaus bekannt zu werden. Vielen Dank für Eure Unterstützung und die Treue!
Die Krise hätte in unserem Fall zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können, selbst mitten im Sommer wäre es nicht so dramatisch wie gerade jetzt. Dies wird nicht jeder so nachvollziehen können, der nicht mit den Abläufen im (saisonalen) Einzelhandel vertraut ist. Ganz einfach gesagt verhält es sich so, dass mein Warenlager aktuell voller ist und das Geschäftskonto entsprechend so leer ist, wie zu keinem anderen Zeitpunkt des Jahres. Dies geht nicht nur mir so, sondern vielen in der Branche. Der sofortige Lieferstopp weiterer Waren, zu dem ich nun gezwungen bin, wirkt sich in gleicher Weise auf meine Großhändler und die gesamte dahinterstehende Lieferkette aus. In meiner individuellen Situation kamen ausgerechnet in diesem Jahr noch einige Faktoren hinzu, die die aktuelle Lage verschärfen. Unter Anderem waren gestiegene Fixkosten ein Grund, weiter in Wachstum zu investieren. Hauptsächlich sollte dies durch ein erweitertes Produkt- und Marken-Portfolio erreicht werden, um unseren Kunden noch mehr Vielfalt und Auswahlmöglichkeiten anbieten zu können. Dies hatte ein erhöhtes Vororder-Volumen zur Folge. In diesem Frühjahr kommen also noch mehr Waren auf einmal an als in den Jahren zuvor und somit fallen sehr hohe Ausgaben auf einen Schlag an.
Für alle in der Kette ist es entscheidend, dass es jetzt anfängt „sich zu drehen“ wie man in der Branche sagt. Und genau das tut es aufgrund der ergriffenen (und notwenigen) Maßnahmen nicht, obwohl endlich die wärmeren Temperaturen und das sommerlichen Wetter Einzug halten und ein sprunghafter Anstieg der Umsätze zu erwarten war. Ohne die kalkulierten Einnahmen, die das Frühjahr sonst mit sich bringt, ist der aktuelle Status für viele nicht lange aufrecht zu erhalten.
Aus diesem Grund richte ich einen Appell an unsere Kunden, aber auch an alle Menschen da draußen: Bitte haltet den kleinen Unternehmen die Treue! Die Großen überleben in der Regel sowieso. Ändert nicht Euer alltägliches Kaufverhalten, soweit dies möglich ist. Ein Beispiel aus einer anderen Branche: Der Imbiss oder das Restaurant, zu dem ihr üblicherweise zum Mittagstisch geht, wird nicht überleben, wenn jetzt keiner mehr kommt. Essen abholen ist weiterhin erlaubt und wenn Euer Stammlokal das anbietet, nutzt es weiterhin einigermaßen regelmäßig.
Wir, wie auch viele andere kleinere Händler, freuen uns über jeden Kunden, der sich bei uns meldet. Telefonisch oder per Email können wir immer noch besser als die Großen eine individuelle und kompetente Beratung zum jeweiligen Anliegen bieten, ganz so, wie Ihr es auch sonst vom Fachhandel vor Ort gewohnt seid. Auch wenn dies für den Kunden eventuell etwas mehr Aufwand bedeutet als einfach nur am Laptop oder am Smartphone zu klicken, ist das für uns Kleine für die nächsten Wochen der einzige Weg zu überleben. Ich hoffe sehr, dass diese Krise nicht dazu führt, dass unsere Geschäftswelt danach eine völlig andere ist, die einseitig durch Online-Shops und große Ketten geprägt ist. Zum einen hängt dies davon ab, wie lange die Krise tatsächlich anhält, zum anderen aber auch vom Verhalten der Gesellschaft.
Genauso wenig wie andere möchte ich um Almosen betteln. Ich hoffe nur dass Ihr, liebe Kunden, bei Bedarf an neuer Sportausrüstung, oder wenn Ihr weiteres Zubehör oder einen Service benötigt, an uns lokale Händler denkt und uns kontaktiert, bevor bequemerweise etwas schnell online gekauft wird. Auch wenn das in Eurem Kaufverhalten eine Ausnahme wäre, dann käme diese Ausnahme für uns Händler zu einem Zeitpunkt, an dem diese umso gravierender ist und in Summe das Aus bedeuten könnte.
Anders gesagt, wer jetzt nicht beim Händler um die Ecke kauft (bzw. bestellt), kauft eventuell nie mehr dort ein! #supportyourlocaldealer
In Fall unseres Geschäftes sehe ich dennoch einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Zum einen arbeite ich seit längerem an einem eigenen Online-Shop, der auf unserer Website integriert wird. Auch wenn vielleicht noch nicht perfekt ausgereift, wird dieser voraussichtlich in den nächsten Tagen frei geschaltet. Dieser Shop stellt vor allem unser Warensortiment dar und bietet so eine gute Möglichkeit sich vorab einen Überblick zu verschaffen. Unser Hauptaugenmerk wird weiterhin auf der individuellen Fachberatung liegen. Übrigens ist auch die Abholung von Waren am Geschäft weiterhin erlaubt, wenn diese vorher online, telefonisch oder per E-Mail bestellt wurde.
Zum anderen ist zu erwarten, dass uns die Krise noch viele Wochen und Monate in unserem Alltagsleben beeinflussen wird. Ich gehe davon aus, dass auch im Sommer noch keine großen Urlaubsreisen möglich sein werden. Man wird also seinen Urlaub und seine Freizeit verstärkt im Binnenland oder sogar hauptsächlich lokal und regional verbringen. Was bietet sich da besser an als über eine neue Sportausrüstung für den Outdoorsport, wie zum Beispiel das Stand Up Paddling oder anderen Wassersport, nachzudenken. Die derzeit verhängte eingeschränkte Ausgangsperre bedeutet, dass weiterhin Sport, den man allein in der Natur ausübt, wie Joggen oder eben auch Stand Up Paddling, erlaubt ist.
Also denkt dran: Wir sind weiterhin für Euch da, unser Lager ist rappelvoll und wir haben noch immer gute Schnäppchen aus dem Vorjahr. Der Sommer kommt, mit oder ohne Corona…
Bleibt gesund! Und mindestens genauso wichtig, bleibt sozial!
Julian Gottwald
Inhaber von Trittbrett-Trend&Sport